Grande risonanza, con richiami sui quotidiani locali, ha riscosso la conferenza di martedì 17 settembre 2009 presso la Kunsthalle di Kiel in Germania, organizzata dalla Società Dante Alighieri.
L’incontro avente per tema: “Nuceria – das antike Zentrum in Kampanien”, ha registrato la presenza non solo di tanti esperti ma di moltissimi appassionati alla cultura antica dei nostri luoghi.
Sapientemente condotto in lingua tedesca dal prof. Teobaldo Fortunato, durante la conferenza sono state proiettate una serie di immagini tratte dal libro “Nuceria – scritti storici in memoria di Raffaele Pucci” realizzato dall’associazione “Maggio del ‘600” onlus di cui lo stesso prof. Fortunato riveste la carica di Presidente Onorario.
Gli effetti non hanno tardato a farsi sentire: il giorno 8 ottobre 2009, in una gita organizzata per un’escursione culturale in Campania, ha registrato la presenza di circa 40 visitatori d’oltralpe al Battistero paleocristiano (La Rotonda) di Nocera Superiore.
Guidata dal Presidente della Società Dante Alighieri di Kiel, Prof. Dr. Sebastiano Caso, la folta delegazione tedesca è stata ricevuta dall’assessore R. Ferrentino in rappresentanza del comune di Nocera Superiore, dal prof. Fortunato esperto conoscitore dello splendido monumento e da rappresentanti del “Maggio del ‘600”.
Pubblichiamo, per gli appassionati in Germania, il testo della conferenza tenuta a Kiel e tradotto dalla dott.ssa Lucia Contaldi.
Nocera, das antike Nuceria, liegt zwischen dem Vesuv und dem Lattarigebirge im Südosten in der Provinz Salerno. Das Gebiet ist heute als Agro Nocerino Sarnese oder Valle del Sarno bekannt. Die Namensbezeichnungen sind auf den Fluss Sarno zurückzuführen, der das Gebiet durchfließt. Das moderne Nocera ist ein Zusammenschluss vieler Einzelgemeinden mit einer Gesamtbevölkerung von 80.000. Der Sarno mit seinen Nebenflüssen, das günstige Klima und die hohe Fruchtbarkeit des Bodens führten bereits zu einer praeistorischen Besiedlung des Gebietes. Auf die Entwicklung der Region hatten die hier typischen, häufigen Erdbeben großen Einfluss. Die menschliche Besiedlung des Tales nahm seit dem 19. Jahrhundert v.Chr. stark zu, was sich durch Tausende von Gräbern der Fossa-Kultur beweisen lässt und schließlich zur Entstehung der bekannten Städte Nuceria, Pompeios, Herculaneum, Surrentum usw. geführt hat. Diese Städte sind fast alle in der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts v. Chr. entstanden. Neben den sterblichen Überresten wurden als Grabbeigaben viele Vasen und andere Objekte gefunden. Die Gräber wurden durch eine kreisförmige Rinne begrenzt, die im Nordwesten unterbrochen ist. Kontakte zu Griechen können als gesichert angesehen werden, was an den Grabbeigaben griechischer Herkunft sowie lokaler Nachahmungen zu erkennen ist. Im sechsten Jahrhundert plötzlich kamen die Bestattungen in den Nekropolen zum Stillstand. Ursächlich hierfür können Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen gewesen sein. Vor kurzem wurden beispielsweise Reste eines praehistorischen Dorfes in Poggiomarino am Sarno entdeckt. Dieses Dorf wurde durch eine Überschwemmung zerstört und verlassen. Die Entstehung Nucerias wurde durch Griechen und Etrusker begünstigt. Schon Vergil spricht von verschiedenen dort lebenden, ethnischen Gruppen, die Sarrastes, die untereinander Kontakte pflegten, (iam tum dicione tenebat Sarrastis populos et quae rigat aequora Sarnus). Die Stadtgrenzen des alten Nuceria wurden vor dreißig Jahren von Alfonso und Matteo Fresa bestimmt. Sie sind fast identisch mit denen des heutigen Nocera. Zur Stadtgründung geben die außerhalb der Stadt liegenden Nekropolen nützliche Anhaltspunkte. Es besteht die Möglichkeit, dass ursprünglich die Verwendung von Räumen bestimmten Vorgaben folgte. Das Raum, man an den offenkundigen Mustern bei den Gründungen von anderen Städten im antiken Italien mit griechischem und etruskischem Einfluss erkennen kann. Die städtische Anlage Nucerias im vierten Jahrhundert ist rechteckig (1200 mal 1000 m), an Himmelsrichtungen ausgerichtet mit recht¬winkligen Straßenachsen. Die Südseite und ein Turm im Norden zeigen Spuren der ursprünglichen Befestigungen. Ebenfalls im vierten Jahrhundert kam die Stadt unter samnitische Herrschaft, mit der eine Epoche höchsten Glanzes begann. Nuceria führte einen Städtebund an, dem auch Surrentum, Herculaneum, Stabiae und Pompeios angehörten. Im gleichen Zeitraum prägte Nuceria auch eigene Münzen mit Inschriften auf Oskischer Sprache. Die Stadt war Sitz des Meddix Tuticus, des wichtigsten Richters des südlichen samnitischen Bundes. Die Grabbeigaben und auch die Ausstattungen der Toten selbst zeigen den Grad der Wohlhabenheit, den die Stadt erreicht hat. Ein Beispiel ist das sogenannte „Grab des Kriegers" (tomba a cassa), das vor kurzem bei Garitta im Sarno entdeckt wurde. Im Grab fand man die Überreste von zwei Menschen. Später wurde in gleichen Grab ein weiterer Körper beigesetzt, vielleicht der einer Frau. Als Grabbeigaben wurden ein „unguentario" ( das ist eine kleine Parfümvase), eine Fibel und eine Flasche gefunden. Letztere konnte man aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Stammend datieren. Die Innenwände des Grabes zeigen an der Nord-, Süd- und Westseite jeweils Bilder eines zeremoniellen Zuges. Die nördliche Wand zeigt die Rückkehr eines Kriegers nebst einer Frau im Profil, geschmückt mit einer Kopfbedeckung. Sie trägt ein weißes Peplon, also ein Umschlagtuch mit einem sehr schönen Himation, das ist eine Mantel. Sowohl der malerische Zyklus als auch die Grabbeigaben lassen vermuten, dass es sich um die Grablegung einer hochrangigen Person der samnitischen Gemeinschaft im Sarno-Tal aus dem vierten Jahrhundert handelt. Im Jahre 307 v.Chr. wurde Nuceria Teil des römischen Imperiums. Titus Livius sagt uns, dass die Stadt im Jahre 216 v. Chr. von Hannibal zerstört wurde („Nuceriae praeda militi data est, urbs direpta atque incensa". Nuceria musste für ihre Treue zu Rom büßen. Kurze Zeit später wurde sie wieder aufgebaut. Die gefundenen hellenistichen Terrakotta Elemente in der östlichen Nekropolis von Pizzone sind mit Gold beschichtet, was die weiterhin wichtige Bedeutung der Stadt im ganzen Tal dokumentiert. Die ersten archäologischen Datierungen lassen vermuten, dass Beisetzungen bis zum ersten Jahrhundert v. Chr. erfolgten. Die Nekropolis wurde bis zum vierten Jahrhundert n. Chr. benutzt. Neun Gräber wurden identifiziert, fünf davon bisher ausgegraben. Die großen Mausoleen sind über 6 Meter hoch. Die Unterseiten sind sehr gut erhalten, wofür die Zuschüttungen mit Lapilli, hervorgerufen durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n.Chr., ursächlich sind. Die erste Grabkammer hat ein rundes, mit Putz verkleidetes Podium. Sie hat einen runden Grundriss mit acht Nischen für Urnen an den Wänden. Sie gehörte der Gens NUMISIA, bezeugt sowohl in Pompeji, Capua, Pozzuoli und Hercolaneum. Das Grabmal Nr. 2 hat die Form eines großen Podiums. Zwei steinerne Löwen liegen auf Wandpfeilern. Das Grabmal gehörte der Gens Cornelia, wie aus der Inschrift Cornelia Cn(aei)/l(ibertate Anthidi zu entnehmen ist. Das Grabmal Nr. 3 hat einen viereckigen Grundriss und eine innere Cella, bedeckt durch ein Tonnengewölbe. In der Cella und entlang der äußeren Begrenzung sind 27 von den 34 Columellen und eine ikonische weibliche Stele entdeckt worden. Columellen sind Grabsteine in Form eines Kopfes. Zwei Inschriften, eine auf Griechisch und eine auf Latein, bezeugen, dass das Grabmal einem jungen Mann der Gens Lutatia gehörte. Sein Name war Quintus Lutatius Varus. Er starb beim Schwimmen, oder vielleicht wurde er von den Najaden geraubt, wie ein Klagelied in der ersten Person sowie Klagen des Vaters erzählen. Zur Zeit gibt es noch keine detaillierten Informationen über die anderen Grabmäler. Die Ausgrabungen wurden unterbrochen und noch nicht wieder aufgenommen. Der Bau des hellenistisch-römischen Theaters in Pareti datiert vom Ende des zweiten Jahrunderts, ligt auf der höchsten Stelle der antiken Stadt. Dieses Gebäude kann als das größte unter den hellenistischen Bauten in Kampanien nicht zuletzt durch seine bühnenbildnerische Wirkung, bezeichnet werden. In seiner Anfangsphase war es 76 m breit. Zur Zeit des Kaiser Augustus wurde es bis zu 96 m erweitert, um es an neue Techniken und bühnenbildnerische Bedürfnisse anzupassen. Derzeit ist die scenae frons mit drei großen Nischen, in denen es vielleicht große Statuen gab, freigelegt. Außerdem ist ein Teil des Orchesterraumes mit vielfarbigem Marmor wie Cipollino, schwarzer aus Afrika, gelber aus Numidien, freigelegt. Im Erdbeben des Jahres 62, von dem auch Seneca spricht, wurde das Theater beschädigt. 19 Jahre später wurde es restauriert und überlebt, wie das ganze Nuceria, den Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. Pompeji und Herculaneum wurden verschüttet. Im 4. Jh. n. Chr. - das Theater wurde nicht mehr benutzt - wurden Marmorteile und andere wertvolle Teile als Baumaterial für andere Bauwerke verwandt. Nuceria hatte auch ein Amphitheater im Nordwesten der Stadt. Es wurde 1926 entdeckt und liegt 11 m unter der Straße. Nach den Berechnungen, die von seinen Entdeckern, dem Astronomen Alfonso und seinem Bruder Matteo Fresa, angestellt wurden, müsste das Anphitheater einen Durchmesser von circa 120 m, also fast doppelt so groß wie das in Pompeji, gehabt haben. Errichtet wurde es in der republikanischen Epoche gegen Ende des 1. Jh. v.Chr. Im Laufe des 1 Jh. v. Chr. wurde das Gebiet von Stabiae, zerstört unter Silla im Jahre 89 v. Chr., Nuceria zugeschlagen. Im gleichen Zeitraum hatte die Stadt auch Kolonien in Cirta, Numidien, gegründet von Publius Sittius Nucerinus. Nach dem Siege von Caesar in Tapso im Jahre 46 v. Chr. wurde Cirta Sitz der Verwaltung in Numidien. Im Zeitalter des Augustus erhielt Nuceria den Namen Constantia. Der denkwürdige Kampf zwischen den Pompejanem und den Nucerini, der von Publius Cornelius Tacitus in seinen Annalen erwähnt wird und der in einem berühmten pompejanischen Fresco verewigt wurde, stammt aus dem Jahre 59 n. Chr,, also aus neronischer Zeit. Nach einiger Zeit, im Jahre 79, wurde durch den Ausbruch des Vesuvs, der Pompeji begrub, auch Nuceria in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings konnten die Lapilli weggeräumt werden. Die meisten Landhäuser des Ager Nucerinus aber waren verlassen. In einigen Fällen konnten Doliae aus den Weinkellern geborgen werden, wie zum Beispiel in der Villa Prete in Scafati zwischen Pompeji und Nuceria. Das Gebäude hatte eine Wohnfläche von über 652 qm, verteilt auf 24 Zimmer in zwei Stockwerken. Das Haus wurde im Laufe des 1 Jh. errichtet und hatte eine rechteckige Form, die sich als praktisch für die Weinerzeugung erwies. Der Name des vielleicht letzten Eigentümers war Pompidius Narcissus Maiore, wie aus einem am Ort gefundenen Bronzesiegel zu ersehen ist. Die Stempel auf den Dachziegeln geben uns sichere Datumselemente; sie zeigen Wahrzeichen von Lucius Eumachius und Lucius Saginus Prodamus, beide bekannte Personen aus Pompeji am Ende des 1. Jh. v.Chr. Der Raum Nr. 4 ist der größte im gesamten Landhaus. Es handelt sich um die Kelter, verbunden mit dem Weinkeller an der östlichen Seite. In der Kelter wurde der Wein produziert, der dann in großen Gefäßen im Weinkeller gelagert wurde. Der Raum wurde durch den Ausbruch des Vesuvs versiegelt. Der Weinkeller nimmt einen Großteil des Innenhofs ein. Durch Abdrücke auf der Erde konnten wir ersehen, dass es 61 Doliae gab (sie sind die Bezeichnungen für die Weingefäße). Erhalten sind nur noch drei. Das Haus hatte auch kleine private Thermen. Erhalten ist nur das Calidarium, in dem es eine für eine Person ausreichende Wanne gab. Der eindruckvollste Raum des gesamten Komplexes ist der Stall. Er befindet sich an der südöstlichen Ecke neben der Küche. Hier wurden Gebeine von zwei Tieren gefunden, die beim Vesuvausbruch angebunden waren. Eine Skelett stammt von einem Pferd und eines von einem Hund. Beide hatten jeweils eine Glocke um den Hals. Um 1960 wurde ein Theater entdeckt, das als kleines Juwel der hellenistischen Architektur bezeichnet werden kann. Es wurde gegen Ende des 2. Jh. im Gebiet von Sarno im Westen gebaut. Dieser Bau erregt Aufmerksamkeit wegen der häufigen Farbwechsel der verwendeten Materialien: gelber Sandstein aus Sarno, der sich mit grauem Tuff aus Nuceria abwechselt. Charakterisierende Elemente des Baus sind die drei Sitzreihen der proedria, reserviert für die Mitglieder der obersten Behörde. Diese Reihen zeigen seitlich, rechts und links, raffinierte Armlehnen, die die Form von einem Löwenbein in den zwei unteren Reihen und die Form einer Sphinx in der letzten Reihe haben. Die summa cavea, der obere Teil der Stufen, war für das einfache Publikum bestimmt, begrenzt durch ein Absperrband, die diazoma. Der Orchesterraum hat einen Radius von 6 m und zeigt keine Spuren von Benutzung. Das Theater hat eine geradlinige scenae frons, die zur Zeit des Augustus abgeändert wurde; hinzugefügt wurde ein Proszenium mit einer Inschrift in der Mitte, heute ohne den oberen Teil. Das erhaltene Epigraph hat folgende Inschrift: D S P F CI (de sua pecunia faciendum curavit iterum, also: „ er baute das Gebäude auf eigene Kosten um"). Das Theater bestand bis in das 3. Jh. n.Chr. Erst die Aufgabe des Theaters löschte alle Spuren. Nuceria lebte nach Ablauf einiger Jahrhunderte, gegen Mitte des 6. Jh. n. Chr. wieder auf. Der Bau des frühchristlichen Baptisteriums von Santa Maria Maggiore, besser bekannt unter dem Namen „ La Rotonda" stammt aus dieser Zeit, wie der Schweizer Michael Stettier feststellte. Heute liegt es etwa 4 m unter Straßenniveau. Es wurde Erbaut nachdem ein älteres Gebäude dem Erdboden gleichgemacht wurde. Es hat einen Durchmesser von 24 m. Die Kuppel ist etwa 15 m hoch, sie liegt auf 15 Archivolten (das sind Gewölbebogen), und wird gestützt von 15 Paaren glatter Säulen ohne Verbindung. Das Baumaterial für alle Dekorationen aus Marmor wie Basen, Säulenschäfte, Kapitelle und Gesimse mit Zierleisten stammt von früheren Bauten und wurde wieder verwendet. Die Marmorausstattung besteht aus über 100 Einzelteilen: attische Basen, glatte Säulen, ausgekehlte Säulen, korinthische Kapitelle und Gesimse, die aus Gebäuden des antiken Nuceria stammen. Die Säulenschäfte sind aus „pavonazetto", einer alten Marmorqualität, afrikanischem Marmor, Cipollino, gelbem Marmor aus Numidien und Alabaster. Das achteckige Becken in der Mitte des Bauwerks hat einen Außendurchmesser von circa 7 m und eine Tiefe von 1,30 m. Sie ist die zweitgrößte in Italien nach San Giovanni in Laterano in Rom. Die fünf Säulen auf dem Becken, alle mit glattem Schaft, sind aus grau-grünlichem Granit aus Assuan, antikem gelben Granit aus Numidien und hellgrauem Granit. Vielleicht trugen die Säulen ursprünglich einen hölzernen „Tiburio", einige Löcher lassen erkennen, dass sie eine „Velaria" trugen. Die drei fehlenden Säulen auf dem Becken habe Ich in Nocera Inferiore auf Grund von Archivstudien individualisiert. Die 15 Säulenpaare und die äußere Umfassungsmauer bilden einen Umgang mit Tonnengewölbe. Der Raum zwischen den Säulen ist in der Nähe der Apsis größer als zwischen den anderen Säulen. Der heutige Eingang ist im Vergleich zur Apsis um etwa 12 Grad verrückt. Es ist noch nicht klar, ob es sich um den ursprünglichen Eingang handelt oder ob er später, beispielsweise während der antiken Restaurierungen im 18 Jh., geöffnet wurde. Die polychromen Mosaike sind auf Grund ihrer Motive in den Zeitraum Ende 2 Jh. und 3. Jh. n. Chr. Zu datieren. Was die malerischen Zyklen angeht, bietet sich die beachtlichste Dokumentation durch die Ädikula mit zwei Hohlräumen im Südosten neben dem Eingang an. Die Fresken in beiden Kapellen stammen aus dem Ende des 14. Jh. Sie stellen eine thronende Madonna mit dem Kind dar, von Realvalle gennant, und wird von einem späten Schüler von Giotto, vielleicht Roberto d'Oderisio oder Andrea Vanni aus Siena zugeschrieben. In der B-Kapelle links, sind alle Wände mit Fresken von neutestamentarischen Szenen geschmückt. In der Mitte des Gewölbes ist der Pantocrator Christus in einer Mandel form zu sehen. Auf der rechten Wand ist der bethlemitische Kindermord über einem „memento mori"; links ist der Kreuzwegaufstieg und die Auferstehung. Die schlichtere Strichführung und die geringere Detailgenauigkeit in diesem Zyklus im Vergleich zu der Madonna von Realvalle erlauben diese Komposition einem Künstler von unterschiedlichen Qualität zuzuordnen. Ein weiteres Fresko ist vor kurzem auf einem Seitenaltar restauriert worden. Das ikonographische Thema ist eine sehr beschädigte Madonna di Loreto, die zwischen dem Ende des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jh. zu datieren ist. In höherer Position befindet sich ein Relief der Madonna di Santa Maria Maggiore mit Augen aus Glas. Sie stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jh. In den vergangenen 15 Jahrhunderten hat das Baptisterium niemals aufgehört, seine Gläubigen und Besucher zu begeistern. Die neue Ausgrabungskampagne, die von mir und dr Matilde Lombardo, in der Nähe des Baptisteriums geleitet wurde, hat vor kurzem noch einen großartigen Thermalkomplex entdeckt. Dieser Komplex erfordert noch weitere Studien. Im Calidarium sind bereits Mosaiken und Stuckpaneele entdeckt worden, die den Mythos und die Liebesabenteuer des Herkules darstellen. Eine der wichtigsten Städte des antiken Kampaniens, die leider bis heute wenig bekannt ist, kann nunmehr der Vergessenheit entrissen werden.
Teobaldo Fortunato
Kunsthalle zu Kiel
Donnerstag, 17. September 2009